Wie oft soll man Fieber messen?
Jetzt wird's kurios. In der Süddeutschen Zeitung hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder diese Woche erzählt, dass er jeden Tag seine Temperatur misst. Und damit ist er nicht allein. Aber ist das überhaupt nötig?
Eigentlich haben wir das Thema „Fieber" schon abgehakt. In der Mediathek auf unserer Website gibt es dazu ein Video und ein Tipp zum Nachlesen. Im Praxisalltag wird jedoch häufig gefragt: „Wie oft muss ich bei meinem Baby/Kleinkind Fieber messen?" Deshalb habe ich mich entschlossen, das alte Fieber-Thema um den Aspekt „Fieber messen" zu ergänzen.
Wichtig ist uns: Bitte keine rituelle regelmäßige Temperaturmessung! Das ist nicht notwendig, es plagt das Kind, es stresst die Eltern. Und es führt zu nichts. Entwickeln Sie viel lieber ein Gespür dafür, wie es Ihrem Kind geht. Und ich verspreche Ihnen: Wenn Ihr Kind wirklich so krank ist, dass die Fieberhöhe auch eine Relevanz hat und wichtig ist, dann werden Sie es merken. Garantiert. Aber aufgrund anderer Faktoren: Ihr Kind ist viel anhänglicher, weniger aktiv, weniger rege, usw.
Wenn Ihr Kind so krank ist und Sie die Temperatur kontrollieren möchten, dann gilt: Die Messung im Po ist zwar am genauesten, aber diese Präzision braucht man gar nicht. Messen Sie im Ohr, das ist genau genug und viel weniger Kampf und Quälerei fürs Kind.
Aber wenn Ihr Kind topfit ist und vielleicht ein wenig hustet oder vielleicht die Nase ein bisschen läuft, dann hilft Ihnen eine Fiebermessung nicht wirklich weiter, weil es medizinisch einfach keine Relevanz hat.
Weitere interessante Tipps
Lesen – eine echte Superkraft!
Heute ist der bundesweite Vorlesetag. Und ich glaube, ich muss zur großen Bedeutung des Vorlesens gar nicht mehr allzu viel sagen. Lesen ist für Kinder eine echte Superkraft. Deshalb der Tipp, der Rat, die Bitte: Nehmen Sie den heutigen Tag zum Anlass, um Ihrem Kind mal wieder richtig schön etwas vorzulesen.
Verstopfung
Verstopfung ist einer der häufigsten Gründe, warum Eltern mit ihren Kindern in die Praxis kommen. Das Gute: Das Problem lässt sich meist leicht lösen und ist nur selten Symptom einer Erkrankung.
Wutanfälle I
Er sorgt dafür, dass aus dem süßesten Kind ein Tyrann wird: der Wutanfall. So erkennen Sie, ob die Wutanfälle bedenklich sind oder einfach nur ein kleines Übel: