,,Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.''
Zu Beginn ein wenig ruhmreiches Beispiel meiner eigenen Vater-Karriere: Wir waren im Urlaub und ich dachte, jetzt muss ich meinem Kind beibringen, wie man einen Köpper vom Beckenrand macht. Mein Vorhaben endete in einem riesigen Streit und in furchtbar schlechter Stimmung.
Das Kind hatte keinerlei Ambitionen und Bedürfnis, jetzt einen Köpper zu lernen - nur ich dachte, dass das doch jetzt an der Zeit sei. Zum Glück habe ich dann eingesehen, dass es nichts bringt. Und: Ein paar Wochen später hat das Kind die schönsten Köpper gemacht. Nicht weil ich das wollte, sondern weil die Zeit reif und das Bedürfnis da war, das zu können.
Also, machen Sie sich immer wieder klar: Das allermeiste in der kindlichen Entwicklung geschieht mehr oder weniger von allein. Beim einen Kind früher, beim anderen später. Um noch mal auf das Gras zurückzukommen: Es ist ja nicht so, dass Gras ganz von allein wächst. Es braucht Wasser, Licht und Nährstoffe. Und das ist auch das, was wir den Kindern bieten müssen: Eine Umgebung, in der sie sich gesund entwickeln und wachsen können. Wenn wir jedoch versuchen, Dinge exzessiv zu beschleunigen, dann endet das meist in Frustration auf beiden Seiten und beschleunigt dabei nichts.
Zu guter Letzt: Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kind ist in einem Bereich sehr weit zurück oder Sie sind so sehr unzufrieden oder unsicher bei einer Sache, dann ist natürlich unsere Aufgabe als Kinderärztinnen und -ärzte, Sie zu beraten und zu schauen, ob therapeutische Hilfe, wie zum Beispiel Logo- oder Ergotherapie, notwendig ist. Tatsächlich ist das aber weitaus seltener der Fall als gemeinhin gedacht.
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