Wie bedrohlich sind Augenringe bei Kindern?
Die Frage, ob Augenringe bei Kindern gefährlich bzw. ein Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung sind, ploppt im Praxisalltag immer wieder auf. Vorneweg: Es ist verständlich, woher der Gedanke kommt - aber im Grund ist es nur ein Mythos.
Eltern, deren Kinder Augenringe haben, haben oft große Sorgen, dass das ein gravierendes Krankheitsanzeichen sein könnte. Generell gilt aber: Wenn das Kind zwar Augenringe, auch starke Augenringe hat, ansonsten aber fit und gesund ist, dann steckt da nichts dahinter.
Wie es zu Augenringen kommt, lässt sich leicht erklären: Bei manchen Kindern ist die Haut unter den Augen einfach etwas dünner und durchscheinender, sodass Blutgefäße, die darunter liegen, stärker sichtbar sind. Das kann sich, zum Beispiel bei einer Erkältung, auch verschärfen. Aber, wenn Ihr Kind sonst fit und gesund ist, brauchen Sie keine Sorgen haben.
Theoretisch gibt es Zusammenhänge zwischen Augenringen und Krankheiten, praktisch sind die aber irrelevant. Flüssigkeitsmangel ist zum Beispiel etwas, das Augenringe verstärkt, aber: Wenn ein Kind einen so ausgeprägten Flüssigkeitsmangel hat, dass es sich in den Augenringen niederschlägt, dann hat es hundertprozentig auch andere Symptome, die Sie deutlich eher bemerken. Auch stimmt es, dass Nierenerkrankungen dazu führen können, dass Augenringe entstehen. Nur: Dann wäre das Kind schon so schlimm nierenkrank, vielleicht bereits an der Dialyse, dass auch hier wieder zig andere Symptome zuerst auffallen würden.
Kurzum: Wenn Ihr Kind fit und gesund ist und einfach ab und zu mehr oder weniger starke Augenringe hat, dann ist das kein Grund, sich Sorgen zu machen und eigentlich auch kein Grund, zum Kinderarzt oder der Kinderärztin zu gehen. Nachfragen sind aber wie immer erlaubt. :-)
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