Insektenstiche - so erkennt man den Ernstfall
Insektenstiche sind ärgerlich und können schmerzhaft sein. So gut wie immer sind sie aber völlig harmlos. Und wenn es doch mal ernst wird, erkennt man dies sofort.
Zuerst einmal muss man zwischen einer normalen Stichreaktion und einer allergischen Stichreaktion unterscheiden.
Eine normale Stichreaktion ist völlig harmlos - auch wenn ein Stich dazu führen kann, dass um die Einstichstelle eine Schwellung von fünf bis zehn Zentimetern auftritt und das Ganze richtig schön dick wird. An Händen und Füßen ist es sogar nicht außergewöhnlich, dass die Schwellung erst nach ein bis zwei Tagen ihren Höhepunkt erreicht. Es ist aber medizinisch eine völlig harmlose Geschichte.
Was kann man dagegen tun? Die Stichstelle kühlen oder eine angeschnittene rohe Zwiebel draufpacken oder Fenistil-Gel auftragen. Bei einem ganz üblen Stich ist es auch okay, eine Cortison-Creme draufzumachen. Aber medizinische Maßnahmen sind nicht nötig. Erst recht keine antibiotischen Behandlungen.
Eine echte allergische Stichreaktion ist dagegen eine medizinisch sehr ernstzunehmende Geschichte. Im Normalfall reagiert man ab dem zweiten Stich allergisch, wenn man Bienen- oder Wespengift-Allergiker ist. Denn beim ersten Stich wird man erst sensibilisiert - und beim zweiten erfolgt dann (möglicherweise) die Reaktion.
Die gute Nachricht: So eine allergische Reaktion ist enorm selten. Und wenn sie auftritt, ist sie ganz klar zu erkennen: Innerhalb von fünf bis zehn Minuten nach dem Stich folgen Schweißausbrüche, es entsteht Ausschlag am ganzen Körper, das Herz rast, der Kreislauf geht in die Knie ... Kurzum: Es ist ein ernstes und sehr deutlich wahrzunehmendes Krankheitsbild.
Was tun? Sofort einen Arzt aufsuchen oder den Notarzt rufen. Unbedingt! Im weiteren Verlauf werden die Kinder dann mit einer Spritzentherapie behandelt, die sich Hyposensibilisierung nennt. Und die Eltern bekommen auch Medikamente, die sie fortan bei sich haben müssen, um bei einem Stich schneller reagieren zu können.
Die allergische Reaktion tritt zum Glück nur äußerst selten auf - eine normale Stichverletzung können Sie, wenn es normal verläuft, mit einfachen Mitteln ohne ärztliche Hilfe zuhause behandeln.
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