Wann ist mein Kind reif für die Schule?
Wann soll mein Kind eingeschult werden? Diese Frage treibt alljährlich viele Eltern um. Vor allem dann, wenn ihre Kinder so Geburtstag haben, dass sie sogenannte „Kann"-Kinder sind, also der Geburtstag nach dem Stichtag für die Einschulung liegt. Die Lösung ist komplex, aber es gibt Fingerzeige, die die Entscheidung erleichtern.
Vorweg: Das ist ein Thema, bei dem man keine allgemeingültigen Regeln für alle Kinder aufstellen kann. Es wird am Ende immer eine individuelle Entscheidung sein, die die Eltern zusammen mit dem Umfeld, den Erzieherinnen und Erziehern, dem Kinderarzt oder der Kinderärztin und letzten Endes ihrem Kind treffen müssen.
Ich glaube dennoch, dass es ein paar Aspekte und Fingerzeige gibt, die bei der Entscheidung helfen und die ich den Eltern mit auf den Weg gebe. Das Thema Schulreife hat meiner Ansicht nach drei Aspekte:
Körperliche Reife: Ist das Kind von Körpergröße und Gewicht her einigermaßen in der Norm? Verhält es sich, die Geschicklichkeit und Grobmotorik betreffend, einigermaßen altersgemäß?
Geistige Reife: Entwickelt das Kind ein kleines Zahlenverständnis? Kann es sich über einen gewissen Zeitraum konzentrieren? Kann es Memory spielen, Figuren nachmalen und erkennen, etc.?
Soziale/emotionale Reife: Schafft es das Kind, wenn es einmal ungerecht behandelt wird, sich selbst wieder zu beruhigen? Wie geht das Kind damit um, wenn es getadelt wird? Wie geht das Kind mit Ungerechtigkeit um? Usw.
Punkt 3) ist meiner Meinung nach der wichtigste, wenn es darum geht, ob ein Kind als schulreif angesehen wird oder nicht. Deshalb sage ich den Eltern oft, dass ich das in der kurzen Zeit in der Praxis gar nicht so optimal beurteilen kann. Deshalb ist es das Wichtigste, mit den Menschen zu sprechen, die das Kind im Alltag erleben. Das sind meistens die Erzieherinnen und Erzieher im Kindergarten oder die Leiterinnen und Leiter von Turn- oder Spielgruppen. Denn sie erleben ihr Kind in Interaktion mit anderen Kindern. Und wenn sich da ein Kind mit Gleichaltrigen wohl und auch einigermaßen sicher fühlt, ist das aus meiner Sicht das wichtigste Kriterium, um einem Kind eine Schulreife zuzusprechen.
Generell ist es so, dass die Eltern einfach auch auf ein gutes Bauchgefühl vertrauen sollten. Und wenn sie im Zweifel sind, unsicher sind, dann bitte immer eher sagen: Lieber ein Jahr später als ein Jahr früher in die Schule. Am Ende ist nämlich wichtig, dass alle in der Familie die Einschulung mit Freude und einem guten Gefühl angehen. Und wenn bei den Eltern schon Unsicherheit mitschwingt, dann kann man sich sicher sein, dass es sich auf das Kind überträgt. Und das wäre schon ein unnötiger erster negativer Faktor, wenn es dann losgeht mit der Schule. Und Schule sollte eigentlich vom ersten Tag an etwas Positives für das Kind sein. Und nicht mit Angst besetzt.
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